Wir verbinden nicht viel Gutes mit der Dunkelheit, bestenfalls guten Schlaf für diejenigen, die es nachts besonders gern dunkel mögen. Ansonsten ist die Dunkelheit für uns eher ein bedrohlicher Ort – wie ein dunkler Keller, in dem Geister oder andere Schreckgestalten lauern. Auch der dunklen Jahreszeit können die wenigsten etwas abgewinnen. Sie ist kalt, verregnet, schränkt unseren Freiraum ein, macht verschnupft und depressiv.

In der Dunkelheit sind wir auf uns selbst zurückgeworfen. Unsere äußeren Augen lieben das Licht, die Attraktion und Ablenkung. In der Dunkelheit dagegen ist unser Radius klein, wir finden keinen Anker im Außen, nichts, was uns ablenken könnte. Stattdessen sind wir mit uns allein, vielleicht zum allerersten Mal. Wir müssten nun nach innen schauen, mit den inneren Augen sehen, zuhören und fühlen, was uns im Dunkel unseres Innersten wirklich bewegt. Das ist der Moment, in dem unser Verstand aktiv wird und Bilder produziert, die uns zeigen, wie wir verlassen und verloren zurückbleiben. All das, um uns zu motivieren, wieder das Licht zu suchen, hinauszutreten und die Innenschau zu beenden. Denn nichts macht uns mehr Angst, als einmal wahrlich in uns hineinzuspüren und Bilanz zu ziehen – im Gefühl, nicht im Verstand – ob wir so leben, wie es uns gemäß ist und glücklich macht. Das Dunkel ist darum so bedrohlich, weil wir ihm nicht entfliehen können. Manch einer braucht für die Dunkelheit weder Nacht noch Jahreszeit oder Keller. Auch Krankheit und Lebenskrisen lassen uns innerlich im Dunkel stehen, manchmal ohne Hoffnung auf Auswege.

In der Dunkelheit begegnen wir uns selbst. Die Geister und Gespenster, vor denen wir uns so fürchten, sind unsere eigenen Lebensängste, vergessenen Anteile, unterdrückten Gefühle, vergangenen Ereignisse, die Gestalt annehmen und drohen, Besitz von uns zu ergreifen und uns in den Abgrund zu stürzen. In der Dunkelheit wird aber auch das Licht geboren. Denn im Dunkeln, wenn es äußerlich nur langsam vorangeht, betreten wir das Feld der Wahrhaftigkeit. Für einen Moment könnten wir in der Innenschau wahrhaftig vor uns selbst mit dem sein, was wir wirklich fühlen. Folgen wir diesem inneren Licht, finden wir den Ausgang leicht.

An diesem Aufstellungstag wollen wir den Mut aufbringen, die Dunkelheit und die alten Geister zu begrüßen und zu umarmen, auf dass sie ihren Schrecken verlieren. Wir wollen zuhören, was uns die Dunkelheit in uns wirklich zu sagen hat. Und wir wollen keinesfalls erst bis Weihnachten warten, wenn das Licht geboren wird, sondern unser eigenes Licht in uns wiederentdecken, damit die nächsten Schritte und Entscheidungen im Leben heilsamer und sinnerfüllter sind.

Mit dem Familienstellen machen wir sichtbar, was auf ein individuelles Leben im Verborgenen wirkt. In einem systemischen Feld zeigen sich die Familienstrukturen, wie sie sind. Familienmitglieder kommen für die Betroffenen auf erstaunlich authentische Weise zu Wort. Wir lassen auch Häuser und Grundstücke, Symptome und Krankheiten, Berufe und Unternehmen oder gar Qualitäten und Teilpersönlichkeiten sprechen und erkennen, in welcher Beziehung sie zu uns stehen. Wir betrachten die Phänomene des Lebens – absichtslos und ohne Moral – und stellen die Ordnungen der Liebe wieder her, wie sie sein sollten. Für die Individualseele beginnt ein heilender Prozess, der diese Ordnungen fühlbar werden lässt. Die neuen, lebensbejahenden Ordnungen sind sogar für die spürbar, die nicht anwesend waren.

Zu den Aufstellungen ist jeder willkommen, selbst wenn Sie keine Aufstellung machen lassen. Stattdessen können Sie sich inspirieren lassen vom reichhaltigen Leben und als Stellvertreter/in für diejenigen zur Verfügung stellen, die ihr Familiensystem aufstellen möchten. Und keine Sorge: Jeder ist für diese Arbeit geeignet. Im besten wie im schlimmsten Fall kommen Sie in Kontakt mit sich selbst.

Alle diejenigen, die eine Familienaufstellung wünschen, sind angehalten, zur Vorbesprechung einen Termin mit mir in der Praxis zu vereinbaren.

Datum: Sonntag, 27.10.2024, 10-14 Uhr
Ort: Naturheilpraxis Fesselmann, Kyffhäuserstraße 10, 10781 Berlin, VH Parterre links
Sofern Sie eine Aufstellung wünschen, vereinbaren Sie bitte vorab einen Gesprächstermin.
Kosten für diejenigen, die Ihr Familiensystem aufstellen lassen: 270€ (zahlbar in bar, per EC, PayPal oder Überweisung)
Für Gäste und Besucher/innen ist der Tag kostenlos.
Bitte bringen Sie warme Socken mit.

Bild: Anthony Delanoix (Unsplash)