Der Ausgleich für das Geschenk des Lebens
- Vom 3. März 2024
Gehen wir einmal ganz in die Tiefe…
Was ist der Ausgleich für das Geschenk des Lebens?
Das Leben ist ein unverdientes Geschenk. Denn es kommt ohne vorangegangene Leistung unsererseits. Wenn der Ausgleich von Geben und Nehmen aber ein Lebensgesetz ist, wem sollten wir für das genommene Leben dann etwas zurückgeben? Unseren Eltern? Gott?
Tatsächlich bezieht sich der Ausgleich von Geben und Nehmen nur auf Ebenbürtige: (Ehe-) Paare, Freunde, Kollegen. Wollten Sie Ihren Eltern dennoch etwas zurückgeben, dann hätte ich eine simple, aber durchaus anspruchsvolle Haltung für Sie, die nicht jedem/jeder gelingt: Dankbarkeit. Wer dankt, anerkennt, dass wir das, was wir bekommen haben, nicht ausgleichen können, weil wir eben nicht ebenbürtig sind.
In dieser Dankbarkeit nehmen wir das Geschenk unserer Eltern und geben es an unsere Kinder weiter. Das macht auch unsere Eltern zufrieden, denn sie fühlen: Das Gute, das sie gegeben haben, hat wieder zu Gutem geführt.
Bleibt noch Gott. Tatsächlich beruhen viele Religionen auf dem Glauben, dass wir der Schöpfung etwas zurückgeben könnten. Was aber könnte man einem/einer geben, der/die alles geschaffen hat? Es gäbe nur eines: unsere Gaben und Talente. Denn teilen wir unsere Gaben und Talente in Form unserer Berufe und Berufungen mit der Welt, bringen wir Menschen und Leben voran. Das schafft in uns vor allem Zufriedenheit. Wir haben das Leben dann ganz genommen.
Und da schließt sich der Kreis: Wollten wir die Gaben und Talente in uns finden, die wir mit der Welt teilen könnten, um zufrieden zu werden, dürfen wir zuerst unsere Eltern ganz nehmen. Das mag für manche nach einem Wermutstropfen klingen. Ich kann Ihnen jedoch aus Erfahrung versichern, dass unser Herz das Gute nimmt und das Schlechte filtert. Und nur weil wir sie ganz nehmen, müssen wir noch lange nicht mit allem einverstanden sein, was sie tun. Es soll jedoch zu unserem Vorteile sein: Seelenfrieden entsteht, wenn wir unsere Eltern und das Leben nehmen – in Dankbarkeit und zum vollen Preis.
Ich bin Katja Fesselmann, Heilpraktikerin für die ganze Familie. Ich liebe das Leben und den Menschen, staune über die Phänomene, die beide hervorbringen können – und bin dankbar.
Foto: Rod Long (Unsplash)