Das Märchen vom kalten Herzen

  • Vom 17. Februar 2024

Nehmen wir die Pointe gleich vorweg: Liebe ist das Premiumbenzin für ein zufriedenes Leben. Alles, was wir in Liebe tun, gelingt – privat und beruflich.

Schaut man sich um und näher hin, könnte man jedoch den Eindruck gewinnen, dass nicht Liebe, sondern Angst unser stärkster Antrieb ist. Angst davor, etwas zu verlieren, einen Menschen, unseren Platz, unseren Wohlstand, unser Leben. Alles, was im Außen daran rütteln könnte, wird dann bekämpft. Denn wir wollen Sicherheit gewinnen und Kontrolle erlangen, über die Situation, vor allem aber über unsere Gefühle, denn unsere Lebensängste drohen, ganz zu übernehmen.

In einer solchen Lage greifen viele von uns zu einem Kunstgriff, den die Schöpfung uns für den äußersten Notfall gab: Sie schalten ihre Gefühle ab und verschließen ihr Herz, um Stärke zu gewinnen und Verletzlichkeit zu vermeiden. Für mich ist es wahrlich ein Märchen, dass wir im Zustand eines kalten Herzens schmerzhaften Ereignissen besser begegnen können. Das mag für einen kurzen Moment – im Schützengraben – gelingen, denn wir müssen handeln und können uns nicht fragen, was die Situation gerade mit uns macht. Doch auf Dauer betrieben, schlägt ein Lebensgesetz gnadenlos zu: wie innen, so außen. Mit einem geschlossenen Herzen spüren wir Ängste weniger, gewinnen Abstand von den Dingen – und wir gehen auf Distanz zu uns, unserem Leben und den Menschen um uns herum. Wir fühlen ja nichts – und was wir nicht fühlen können, das verstehen wir auch nicht.

Ich weigere mich, die Angst so weit nach vorn zu stellen, dass ich auf die Möglichkeiten des Lebens verzichten muss. Ich möchte dem Leben begegnen – in guten wie in schlechten Zeiten – und mit offenem Herzen entscheiden, welcher Kraft ich mich anschließe. Entscheidungen aus dem Herzen machen frei und zufrieden – und können stets korrigiert werden.

Unzufriedenheit ist das, worunter Menschen mit einem kalten Herzen am meisten leiden. Denn an die Stelle der Liebe tritt in ihrem Leben etwas Anderes: die Leistung. Es sind also durchaus erfolgreiche, lebenspotente Menschen, die eben auf eines schmerzlich verzichten: auf Erfüllung – privat und beruflich.

Würde man den Ängsten auf den Grund gehen, hört man meist diesen Satz: „Es darf nie mehr so schlimm werden wie damals.“ Die Bedrohung von einst bekommt viele Gesichter im heute. Schattenboxen könnte man das nennen. Wir bekämpfen etwas von damals, das es heute so nicht mehr gibt.

Liebe ist das Premiumbenzin für ein zufriedenes Leben. Alles, was wir in Liebe tun, gelingt – privat und beruflich. Ein offenes Herz setzt nur zweierlei voraus: dass wir uns versöhnen und alle Waffen niederlegen.

Ich bin Katja Fesselmann, Heilpraktikerin für die ganze Familie. Ich liebe das Leben und den Menschen, staune über die Phänomene, die beide hervorbringen können – und plädiere unbedingt für ein offenes Herz.

Foto: kaboompics

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